Deutschland ist eines der wenigen Länder weltweit, in dem du auf Autobahnen teilweise so schnell fahren darfst, wie du willst. Und ja, ich gebe zu, das hat einen gewissen Reiz. Dieses Gefühl der Freiheit, das viele mit dem Rasen verbinden, ist fast schon ein nationales Heiligtum. Doch wenn wir ehrlich sind, sprechen alle Fakten gegen diese vermeintliche Freiheit. Ich bin überzeugt: Ein Tempolimit von 130 km/h wäre ein Gewinn für alle – und zwar aus so vielen Gründen.
Warum fällt uns Deutschen diese Entscheidung dann so schwer? Ich habe ein paar Gedanken dazu – und die passenden Argumente, die dir zeigen, warum es endlich Zeit für ein Umdenken ist.
1. Sicherheit: Wie viele Leben könnten wir retten?
Der wichtigste Punkt zuerst: Ein Tempolimit würde Leben retten. Studien zeigen, dass bei Unfällen mit sehr hohen Geschwindigkeiten die Überlebenschancen drastisch sinken. In Ländern mit Tempolimit gibt es deutlich weniger schwere Verkehrsunfälle. Allein auf deutschen Autobahnen starben 2022 über 350 Menschen – viele davon wären vermeidbar gewesen.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Ein generelles Tempolimit würde die Zahl der schweren Unfälle senken, weil es weniger plötzliche Bremsmanöver und gefährliche Überholmanöver geben würde. Es klingt so simpel, und doch gibt es immer wieder Gegenwehr.
2. Der Umweltschutz: Weniger CO₂ durch langsameres Fahren
Es ist eine einfache Rechnung: Je schneller du fährst, desto mehr Kraftstoff verbrauchst du – und desto mehr CO₂ wird ausgestoßen. Laut Umweltbundesamt könnten wir durch ein Tempolimit von 130 jährlich etwa 1,9 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Das ist ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz!
Wie können wir ernsthaft über Nachhaltigkeit und Klimaneutralität reden, wenn wir gleichzeitig an unserer „Raserkultur“ festhalten? Es ist fast schon paradox, wie stolz wir auf unsere Ingenieurskunst bei Elektroautos sind, während wir weiterhin so unnötig Ressourcen verschwenden.
3. Weniger Stress, mehr Harmonie auf der Straße
Hast du schon mal versucht, entspannt auf einer deutschen Autobahn zu fahren? Rechts die LKWs, in der Mitte die gemäßigten Fahrer, links die Raser, die mit 200 km/h an allem vorbeiziehen. Dieses ständige Aufpassen, das Gefühl, jederzeit überholt oder bedrängt zu werden, macht Autofahren stressig.
In Ländern mit Tempolimit ist das Fahren wesentlich entspannter. Ich selbst habe es schon erlebt – in Frankreich, den Niederlanden oder Schweden. Dort hält sich der Verkehr besser an eine einheitliche Geschwindigkeit, und das Miteinander auf der Straße fühlt sich einfach weniger aggressiv an.
4. Warum fällt uns Deutschen das so schwer?
Ich glaube, hier liegt der Kern des Problems. Das Auto ist in Deutschland nicht einfach nur ein Fortbewegungsmittel – es ist ein Statussymbol, ein Stück Identität. Schnell fahren zu dürfen, wird von vielen als Ausdruck von Freiheit gesehen. Es klingt fast so, als ob ein Tempolimit diese Freiheit nehmen würde.
Doch wie frei bist du wirklich, wenn du auf einer Autobahn Angst haben musst, dass dir jemand mit 200 km/h in den Kofferraum rauscht? Ist es nicht viel mehr Freiheit, entspannt und sicher ans Ziel zu kommen?
Hinzu kommt der Einfluss der Autolobby, die die Debatte seit Jahrzehnten blockiert. Deutschland ist das Land von Audi, BMW, Mercedes – die Schnelligkeit gehört zu ihrem Image. Ein Tempolimit passt da nicht ins Marketing.
5. Es gibt keine guten Argumente gegen ein Tempolimit
Die Gegner des Tempolimits führen immer wieder die gleichen Argumente an – aber keines davon hält einer ernsthaften Überprüfung stand:
„Die Autobahnen sind die sichersten Straßen.“
Das stimmt – bezogen auf die Anzahl der Unfälle. Aber die schweren, tödlichen Unfälle passieren überdurchschnittlich häufig auf Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung.
„Es wäre ein Eingriff in unsere Freiheit.“
Wie gesagt: Freiheit bedeutet nicht, andere unnötig zu gefährden oder die Umwelt zu belasten.
„Das bringt doch kaum was fürs Klima.“
Doch, das tut es. Fast 2 Millionen Tonnen CO₂-Einsparung sprechen eine klare Sprache.
6. Mein Wunsch: Ein Umdenken für alle
Ein Tempolimit von 130 km/h wäre ein Gewinn – für deine Sicherheit, unsere Umwelt und deinen Stresslevel. Es geht nicht darum, Spaß oder Freiheit zu verbieten. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und endlich eine sinnvolle Regelung einzuführen, die längst überfällig ist.
Ich wünsche mir, dass auch du den Mut hast, dich von dieser veralteten Mentalität zu lösen. Freiheit bedeutet nicht, dass jeder machen kann, was er will – Freiheit bedeutet, dass wir uns gemeinsam für ein besseres Miteinander einsetzen.
Was denkst du? Wäre ein Tempolimit für dich ein Verlust oder ein Gewinn? Schreib mir gerne deine Meinung in die Kommentare – ich bin gespannt, wie du dazu stehst!
Es wäre so sehr an der Zeit, dass das Tempolimit kommt!!
Danke! Freut mich, dass du es genauso siehst …